Mit
knapp 26 Jahren in Rom zum Priester geweiht, schlug Joseph Höffner
die wissenschaftliche Laufbahn ein. Bis zu seinem 34. Lebensjahr
wurde er zum Dr. phil., Dr. theol. und Dr. rer. pol. promoviert
und erwarb sich als Professor einen hervorragenden Ruf, vor allem
in der christlichen Gesellschaftslehre. 1962 wurde er Bischof von
Münster, Ende 1968 dann Koadjutor des Erzbischofs von Köln
mit dem Recht der Nachfolge, die er am 24. Februar 1969 antrat.
Sein Wirken als Erzbischof von Köln, das sich keineswegs auf
das eigene Bistum beschränkte, ist noch vielen gegenwärtig.
Bereits am 20. Februar 1980, also etwa 7 Jahre vor seinem am 16.
Oktober 1987 erfolgten Tod, verfasste er ein von ergreifender Gläubigkeit
geprägtes Abschiedswort, aus dem hier nur ein Absatz zitiert
sei: "Gott hat den Hirtenstab des heiligen Maternus in einer
gesellschaftlich und innerkirchlich sehr bewegten Zeit meiner schwachen
Hand anvertraut. Ich habe die Kirche als die von außen und
innen angefochtene erfahren. Aber gerade in den Jahren der Gärung
und des Umbruchs hat mich die Gewissheit getröstet und gestärkt,
dass Jesus Christus in seiner Kirche lebt und wirkt."
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Eigenh. Schreiben - AEK, Nachlass Höffner, vorl. Nr. 3168.
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