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Kirchenlied "Mein Hirt ist Gott der Herr": Ulenbergs "Psalter"
von 1582 und "Gotteslob" von 1975
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Beharrungsvermögen
und Wandel der Kirchenmusik zeigen sich an dem bekannten Lied des
Kölner Priesters Caspar Ulenberg von 1582 (Abb. unten: Druck,
Köln [1710], Erzb. Diözesan- und Dombibliothek, Ba 584)
, das auch über die Liturgiereform hinweg in Gebrauch blieb.
Es fand Eingang u. a. in den Kölner Diözesananhang des
1975 erschienenen Gebet- und Gesangbuchs "Gotteslob" (Nr.
883, Abb. oben). In den Anfangspassagen singen wir noch heute fast
exakt den Text von damals. Ulenberg (1548-1617), ursprünglicher
Lutheraner und Student zu Wittenberg, fand in Köln zum katholischen
Glauben. Seine Psalmenlieder schuf er als junger Kanoniker und Pfarrer
in Kaiserswerth. Als bedeutendstes Werk gilt seine Übersetzung
der gesamten Heiligen Schrift in die deutsche Sprache. Die Bibelübersetzung,
insbesondere aber der "Psalter ... in Teutsche Gesang-Reimen
bracht", kamen dem schon in der Reformation so wirkmächtigen
Bedürfnis der Menschen nach religiösen Ausdrucksmöglichkeiten
in ihrer Muttersprache nun auch katholischerseits entgegen.
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