Im
Kontext der Verhandlungen um die Einrichtung eines den beiden Konfessionen
gehörenden Simultaneums im Altenberger Dom ging es auch um
die Frage, wie die Kirche aufzuteilen sei. Der Staat votierte dabei
für die räumliche Aufteilung. Die Skizze zeigt den Kompromissvorschlag
an Erzbischof Geissel: Die Katholiken sollten, anders als bislang
geplant, nicht nur den Chor, sondern auch zusätzlich das Querschiff
mit dem separaten Seiteneingang erhalten. Den Protestanten sollte
nur noch das eigentliche Kirchenschiff zukommen; ihr zu errichtender
Altar würde von der Vierung ins protestantische Areal zurückverlegt.
Gegebenenfalls sei, auf Wunsch der Gemeinden, auch eine Abtrennung
der Bereiche in Form eines Gitters oder einer Holzwand möglich.
Die katholische Seite blieb ablehnend, musste sich letztlich aber
der Einrichtung des Simultaneums durch den König beugen, nun
aber mit einer zeitlichen Aufteilung: Die Protestanten durften täglich
4 Stunden die ganze Kirche nutzen. 1857 konnte - nach rund 40-jähriger
Unterbrechung - wieder der erste katholische bzw. 12 Tage später
der erste evangelische Gottesdienst gefeiert werden.
|
Handgezeichneter Grundriss, Mai 1854 - AEK, GVA I Altenberg, Nr.
1, fol. 87 r. |